header photo

Sonntag, 11. Januar 2015

Kindeswohl die zweite....


Hallo ihr Lieben,

auf meinen letzten Beitrag habe ich einiges an Rückmeldungen bekommen. Leider musste ich mal wieder erkennen das es unter den Menschen, die sich für das Kindeswohl interessieren, auch immer wieder Wölfe im Schafspelz gibt.

In einigen Kommentaren und Mails die mich erreicht haben wurden meinungen ausgeschrieben die ich für sehr gefährlich halte. Wenn jemand sich den Mantel des Kindeswohles überstreift und dann ansichten vertritt die, nach kurzem überlegen, als Propaganda und Elternteil bevorzugung entlarvt werden können finde ich das mehr als verabscheuungswürdig. Das alles in nette worte gepackt und immer schön sachlich versteht sich.

So wurde mir gesagt; "Du machst das Kindeswohl sehr stark von der Umgangsregelung abhängig, aber ich glaube, man sollte viel mehr im Auge behalten, dass sich für das Kind nicht so viel verändert. Man sollte genau betrachten, auch die Eltern, wer verbrachte denn nun die meiste Zeit mit dem Kind von Geburt an. Wer hat es die meiste Zeit betreut, und nicht damit es den einen Partner nicht verliert, was es ja gar nicht tut, teilen wir das Kind mal auf. Wenn die Mutter die Hauptbetreuungsperson war, dann sollte es für das Kind so bleiben, und dem Vater sollte ein großzügiger Umgang eingeräumt werden. So verändert sich für das Kind nicht viel außer, das der Papa jetzt nicht mehr zu Hause wohnt. Umgedreht wäre es genauso der Fall . Denn meistens war es doch so, dass die Mutter die Hauptbetreuungsperson war, wenn überhaupt verkürzt gearbeitet hat und der Kindesvater Arbeiten war und abends nach Hause kam. Warum muss mit einem mal ein Wechselmodell her, welches das Kind zusätzlich verstört, denn in dieser Situation hat es noch nie gelebt und wird damit auch oft total überfordert."

Das ist eine aussage die ich für Gefährlich halte. Auf den ersten blich scheint hier das Kindeswohl im vordergrund zu stehen. Jedenfalls wird es so verpackt. Ich bin mir sicher das viele diese Einstellung auch so annehmen würden. Allerdings ist die tatsächliche Absicht schnell erkannt. Hier wird schlichtweg nach wegen gesucht die Mütter zu bevorzugen. Es ist natürlich durchaus möglich, das die Dame die dies schrieb, die besten Absichten hat, es nicht böse meint und der Ansicht ist sie würde damit wirklich das Kindeswohl vertreten. Aber das macht es, meiner Ansicht nach, nur noch gefährlicher.Im Kindeswohl gibt es keinen Platz für ich bezogenes denken. Wer an Kindeswohl denkt, denkt automatisch an das wohl ergehen eine anderen. Darin darf kein "Ich" vorhanden sein. Man muss sich selbst aus dieser Gleichung raus nehmen. Nur dann kann das Ergebnis schlüssig sein. 

Auch das argument "Hauptbezugsperson" und "der Mann war ja meistens Arbeiten" sind eher dürftig. Erstens; wieso sollt man als Elternteil dafür bestraft werden die Familie ernährt zu haben? Da Opfert man die zeit mit der Familie und legt sich krumm, so das man der Familie ein leben bieten kann das sie verdient und wird am ende dafür gestraft. Auch muss bemerkt werden das es in über 80% der fälle wohl die Väter wären die hierdurch den kürzeren ziehen würden. Das alleine entlarvt diese Ansicht als Misandristisch.
Zweitens; Hauptbezugsperson ist ein unwort das verboten gehört. Kinder sind so flexibel und lernfähig. Sie sind wie ein leeres Blatt und können auf die verschiedensten arten neu Beschrieben werden. Es geht hier ja besonders um kleine Kinder, denn große können ihre Meinung zu dem Thema ja selbst äußern. Je kleiner das Kind desto besser verkraftet es ein Wechselmodell. Da muss man sich eben an dingen wie dem Alter orientieren. Ein Kind von einem Jahr sollte Täglich wechseln. Einen Tag bei der Mutter, einen Tag beim Vater. Ein 2 jähriges Kind 2/2, ein 3 jähriges 3/3. Ihr seht worauf ich hinaus will? Natürlich ist das nicht in allen Familien möglich. Nicht jeder kann sein leben auf diese Situation anpassen. Aber es gibt immer Wege. Sofern die Eltern, wie ich bereits früher sagte, zusammen das wohl der Kinder verfolgen, immer Konsens und Kompromiss bereit bleiben ist immer eine lösung greifbar.

Das thema Kindeswohl ist sehr Umfangreich. Aber, hat man sich getrennt und Streitet sich über den Umgang, gibt es wohl ansonsten wenig zu bereden. So ist der Umgang das einzigste Thema das es zum wohle des Kindes zu bereden gibt. Denn es geht den anderen Elternteil nichts mehr an was der andere in seiner Umgangszeit mit dem Kind unternimmt, welche Wertvorstellungen vermittelt werden oder welcher "Erziehungstil" zum tragen kommt. 

Alles gute,
Daddy