header photo

Dienstag, 24. März 2015

Ist die Bibel das modernere Familienrecht?


Hallo ihr Lieben, vor Kurzem schrieb ich dies als kleine Vorstellung meiner Person und Darstellung dessen, was ich mit meinem Blog erreichen will. Nun hat mich der Vergleich zur Bibel nicht mehr losgelassen, ich sah noch weitere Parallelen zu ebendieser Schrift. Ich möchte meinen ursprünglichen Ansatz heute wieder aufgreifen und meine weiterführenden Gedanken dazu niederschreiben. 

"Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er das Feld baute, davon er genommen ist, und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden die Cherubim mit dem bloßen, hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens."
Ich bin kein bibelfester Mensch, aber in diesem biblischen Text erkennen sich sehr wahrscheinlich sowohl viele Mütter und Väter, als auch ich mich selbst, wieder. Wir sind Adam und werden aus dem Garten Eden, welcher unsere Familie symbolisiert, vertrieben und vom Baum des Lebens, welcher für unsere Kinder steht, getrennt. Fortan werden wir von den Cherubim, in Form von Familiengerichten, Jugendämtern und ehemaligen Familienmitgliedern von ebendiesem Baum ferngehalten. So müssen wir uns durch eine Heerschaar von angeblichen Engeln kämpfen und gegen eine rachsüchtige und scheinbar unantastbare Gottheit, unser eigenes Ego und das unseres Ex-Partners oder unserer Ex-Partnerin, aufbegehren, um noch einmal von diesem Baum kosten zu dürfen.
Kurz gesagt, nach einer Trennung beginnt oft ein Kampf um den Umgang und die Liebe der gemeinsamen Kinder. Wir sollen, ähnlich wie Kain nach dem Mord an seinem Bruder Abel, gezeichnet und aus Eden verbannt werden.
"Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, wer ihn fände. Also ging Kain von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseit Eden, gegen Morgen."
Nun, ich bin keine biblische Figur. Ich bin ein Vater, nicht mehr und nicht weniger. Mein Name ist Thomas, ich bin 30 Jahre alt und lebe in Scheidung. Ich bin Vater von zwei wundervollen Kindern, die ich nach langem Kampf regelmäßig sehen und betreuen darf. Ich lebe nicht im Lande Nod, jenseits von Eden. Ich lebe in der Doppelresidenz. Das mag vielleicht nicht der besagte Garten sein, aber für mich und meine Kinder ist es unser ganz eigenes Paradies. Ich schreibe diesen Blog, um euch, anhand von Artikeln, die zum Konsens gereichen, meinen Weg zu beschreiben und vorzuleben. Denn, anders als in der Bibel, sind die "Engel" und "Gottheiten", gegen die wir uns zur Wehr setzen müssen, weder allwissend noch allmächtig. Auch bedarf es manchmal, so wie in meinem Fall, keines flammenden Schwertes, um diese zu überwinden, manchmal sind die Taube und der Olivenzweig die besseren Waffen."

Nach einer Trennung kommt immer das Thema Kinderbetreuung auf den Tisch. Oft gibt sich ein Elternteil mit dem klassischen "Residenzmodell" zufrieden, manchmal können Elternteile schlichtweg nicht mehr als dieses umsetzen. Immer öfter wünscht sich ein Elternteil die Doppelresidenz. Der andere Elternteil möchte jedoch das Kind für sich allein behalten und tut es somit einer "Dirne" in dem "Urteil des Salomon" gleich. 

"Holt mir ein Schwert!' Man brachte es vor den König. Nun entschied er: 'Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!' Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König - es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: 'Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, und tötet es nicht!' Doch die andere rief: 'Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!' Da befahl der König: 'Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.' Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.

Die Dirne handelt aus rein egoistischen Gründen und würde es dankend in Kauf nehmen, wenn das Kind durch das Schwert, welches hier die Elternentfremdung (P.A.S) symbolisiert, in zwei geteilt werden würde. Der weise König erkennt dies und spricht das Kind der wahren Mutter zu, denn diese würde lieber freiwillig auf ihr Kind verzichten, was mit dem hälftigen Verzicht in der Doppelresidenz gleichzusetzen ist, als dem Kind leid zuzufügen. 
Leider sind die Könige, mit denen wir es zu tun haben, nämlich die Richter des Familiengerichtes, oftmals nicht annähernd so weise. Für diese steht symbolisch das Schwert, das Fallbeil in der Doppelresidenz. Das Kind würde ja, zumindest was die Betreuungszeit betrifft, in zwei Hälften geteilt werden. So entscheiden sie, gleich dem König, ohne sich verantworten zu müssen, aber leider auch ohne jede Weisheit, über die Köpfe der Eltern hinweg. 
Die tatsächliche Zweiteilung des Kindes wird aber nicht auf der Ebene der Betreuungszeit vollzogen, nein, sie findet auf der seelischen statt, denn immerhin wird dem Kind ein Teil seines Lebens, sei es nun Vater oder Mutter, zum Großteil entrissen. So wird dieses Gleichnis ad absurdum geführt und die Moral der Geschichte auf den Kopf gestellt. 

So wäre es doch sinnvoll, ganz im Sinne von Salomon, eine faire Ausgangsposition zu finden. Eine Ebene, auf der sich die getrennten Eltern auf Augenhöhe begegnen können, um so den besten Weg zu finden, denn nur, wenn beide gleichberechtigt sind und den gleichen Stellenwert genießen, können faire und ehrliche Vereinbarungen zum Wohlergehen unserer Kinder getroffen werden. Man stelle sich nur einmal vor, was wir alles für unsere Kinder erreichen könnten, müssten wir uns nicht ständig über alles streiten. Man stelle sich vor, was wir auf einer fairen Ebene für unsere Kinder zustande bringen könnten, sofern wir nur miteinander kommunizieren würden, um einen gemeinsamen Weg zu gehen. Es ist ähnlich dem Turmbau zu Babel. 

"Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut." 

Denn nichts anderes als das erleben wir auch in unserer modernen Gesellschaft. Unsere Sprache wird durch das Gendern von Begriffen wie "Professor" zu "Profesxx" und anderem, ähnlich wie Gott es beim Turmbau zu Babel getan haben soll, so weit verwirrt, dass sich keiner mehr versteht. Unser Denken wird durch Gender-Studies, Ampel-Frauchen oder der Frauen-Quote in Lager gespalten, die, ähnlich der Verteilung der Menschenvölker über das Antlitz der Erde durch Gott, nicht mehr dazu in der Lage sind, zusammenzuarbeiten. Wir wählen Lager und kämpfen voller Hass und Wut gegen die "andere" Seite. Anstatt uns die Hände zu reichen und aufeinander zuzugehen, schreien wir Hassparolen, wollen Rechte ändern und erzwingen, sehen nur unsere Perspektiven und Meinungen als wahrhaftig und gerecht, lassen kein gutes Haar am anderen und entfernen uns so immer weiter von dem Ziel, das wir alle verfolgen sollten. Was das ist, muss ich euch nicht erzählen.


Würde Salomon als Richter im Familiengericht sitzen, würden wohl einige Entscheidungen ganz anders ausgehen! Ich bitte euch, denkt darüber nach. Stellt euch selbst auch einmal infrage und versucht, aufeinander zuzugehen. 

Alles Gute,
Thomas